Die Ausbildung zum Erziehungsberater
Die Ausbildung zum Erziehungsberater und die Erziehungsberatung an sich sind ein relativ neues Berufsfeld. Fragt man ältere Generationen, erhält man oft eine Antwort wie: „So etwas hat es vor 30 Jahren nicht gegeben. Und wir hätten das damals auch nicht gebraucht.“ Heute sieht die Situation jedoch vollkommen anders aus. Erziehungsberater spielen eine immer bedeutendere Rolle, da Vorbilder in Sachen Erziehung meist fehlen oder im Alltag nicht greifbar sind.
Großfamilien gibt es fast nicht mehr, Verwandte und Freunde leben oft weit entfernt. Von wem soll man sich da Erziehungsmethoden abschauen? Hinzu kommt die veränderte Rolle der Geschlechter. Der Mann ist schon lange nicht mehr der alleinige Ernährer. Viele Familien sind auf zwei Gehälter angewiesen, um sich finanziell über Wasser halten zu können.
Alleinerziehende müssen selbst für ihre Existenzgrundlage sorgen. Hausfrau und Mutter sind ein aussterbender Beruf – nicht zuletzt, weil die meisten Mütter natürlich auch nach der Geburt der Kinder in ihrem Beruf weiterarbeiten wollen. Zugleich wird eine schnelle Rückkehr in die Arbeitswelt gesellschaftlich erwartet. Doch Erziehung braucht Zeit und Geduld, beides ist heutzutage Mangelware. Hier setzen Erziehungsberaterinnen behutsam an, geben wertvolle Tipps zur Gestaltung des Familienlebens.
Steigender Beratungsbedarf bei Eltern
Stress, die Doppelbelastung von Beruf und Familie sowie der Anspruch in allen Lebenslagen perfekt zu sein überfordert viele Eltern und raubt ihnen jegliche Intuition. Bloß alles richtig machen! Dieser Druck lastet schwer und behindert natürliche Instinkte. Der Wertewandel in der Gesellschaft und die Vielfalt an Erziehungsstilen, welche in den verschiedenen Ratgebern und in den Medien propagiert wird, verunsichert zusätzlich. Ohrfeigen als Strafe für Ungehorsamkeit sind nicht mehr zeitgemäß, doch wie bringt man dem hoffnungsvollen Nachwuchs sonst Manieren bei? Ist Hausarrest wirklich sinnvoll? Nachsitzen oder Strafarbeit? In solchen und anderen Konfliktsituationen suchen nicht nur Eltern Hilfe bei Erziehungsberatern. Beratungsbedarf besteht überall, wo Erziehung stattfindet: In Spielkreisen, in der Schule, in Vereinen etc.
Erziehungsfragen sind Vertrauensfragen
Häufig sind Erziehungsberater erste Anlaufstelle bei Konflikten und Mediator zwischen Eltern und Kindern. Mindestens genauso oft wird aber auch einfach nur eine Richtschnur für den Alltag benötigt: Wie viel Fernsehen ist erlaubt? Welche Kurse fördern mein Kleinkind, ohne es zu überfordern? Warum schläft mein Säugling nicht durch? Die Liste der Erziehungsfragen ist lang. Glücklich schätzen sich diejenigen, die eine kompetente Beratungsstelle gefunden haben. Ein fachkundiger Erziehungsberater unterstützt Familien bei der Bewältigung des Alltäglichen, gibt ihnen Orientierung und Anleitung bei der Lösung von Problemen. Für den Erziehungsberater bietet dieser Beruf täglich neue Herausforderung und viel Abwechslung, aber vor allem auch dankbare Eltern und strahlende Kindergesichter – für manche der schönste Lohn. Eine fundierte Ausbildung zum Erziehungsberater bereitet Sie gut auf die täglichen Tücken der Kindererziehung vor.
Die Ausbildung zum Erziehungsberater
Für den Aufgabenbereich eines Erziehungsberaters interessieren sich meist verwandte Berufsgruppen, die häufig mit Erziehungsfragen konfrontiert werden, zum Beispiel Hebammen, Kinderkrankenschwestern, Tagesmütter oder Kinderpfleger, die sich weiterbilden möchten.
Eine abgeschlossene Berufsausbildung beziehungsweise Erfahrung in Pflege- oder Erziehungsberufen mag von Vorteil sein, ist aber keine Grundvoraussetzung.
Auch ohne Vorkenntnisse kann man Erziehungsberater werden, da die Ausbildung alle wichtigen Aspekte der verschiedenen kindlichen Entwicklungsphasen vermittelt, Erziehungsstile ausführlich behandelt und Wege zur Konfliktlösung vorstellt. Dazu gehören auch Lerntheorien, Motivation und der Umgang mit den gängigen Medien in der Erziehung.
Alle relevanten Themen, die Eltern und anderen Erziehenden Kopfschmerzen bereiten, werden intensiv gelehrt. Durch die Weitergabe dieses Wissens und die aktive Hilfestellung bei individuellen Problemen leisten Erziehungsberater einen wichtigen Beitrag in der Erziehung – für viele unverzichtbar. Viele professionelle Erziehungsberater haben ihre Ausbildung im Fernstudium absolviert.
Im Fernlehrgang zum Erziehungsberater
Ein Fernstudium zum Erziehungsberater ist besonders attraktiv für alle, die ihr persönliches Lernpensum flexibel gestalten möchten. Erwerbstätige schätzen Fernlehrgänge vor allem wegen der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Aus- und Weiterbildung. Andere nutzen das Fernstudium, um sich nach der Elternzeit beruflich zu verändern oder zum nahtlosen Wiedereinstieg ins Berufsleben.
Natürlich sollte man die unterschiedlichen Bildungsangebote eingehend prüfen, bevor man sich entscheidet. Zertifikate der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht und Prüfsiegel des Deutschen Instituts für Service-Qualität bieten hier eine Orientierungshilfe. Die hier eingebundenen Fernlehrgangsanbieter für die Ausbildung zum Erziehungsberater sind nach AZWV (Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung) zertifiziert und werden durch den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert. Über die notwendigen Voraussetzungen für eine Förderung informiert die örtliche Agentur für Arbeit oder das zuständige Job Center.
Erziehungsberater im beruflichen Einsatz
Einige Erziehungsberater streben nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung eine Selbstständigkeit an. Manche gründen Beratungszentren für Familien, andere geben Kurse für Leiter von Spielgruppen, Lehrer und Vereine oder engagieren sich anderweitig mit viel Leidenschaft. Der eigenen Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Der Verdienst richtet sich hierbei nach der Tätigkeit und Erfahrung. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 20.000 Euro im Jahr und steigt nach wenigen Jahren Berufserfahrung schon auf ca. 35.000 Euro. Nach oben gibt es kaum Grenzen.
Erziehungsberater werden aber auch in anderen Bereichen gebraucht, zum Beispiel bei kirchlichen Einrichtungen, Wohlfahrtsorganisationen oder staatlichen Institutionen wie Ämtern. Besonders das Jugendamt fungiert Tag für Tag als Anlaufstelle für Erziehungsfragen. Hier kann eine Zusatzqualifikation enorm hilfreich sein oder die Tür zum Einstellungsgespräch öffnen. In manchen Fällen lohnt es sich, den jeweiligen Arbeitgeber in seine Pläne einzuweihen. Die meisten Vorgesetzten reagieren mit Wohlwollen, wenn es um die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter geht. Viele Organisationen erstellen Schulungspläne für ihre Angestellten und übernehmen sogar Teile der Kosten für eine zusätzliche Qualifikation, sofern die erworbenen Kenntnisse im direkten Aufgabengebiet Anwendung finden. Mit der Ausbildung zum Erziehungsberater besitzt man auf jeden Fall eine gute Verhandlungsbasis für zukünftige Personal-Gespräche zum Thema weitere Karriere und Gehalt.
Erziehungsberater üben ihren Beruf mit viel Begeisterung und Engagement aus. Da der Bedarf stetig wächst, sind neue Kollegen immer willkommen. Lieben Sie den Umgang mit Menschen? Stehen Sie anderen gern mit Rat und Tat zur Seite? Dann nutzen Sie die Chance und fordern Sie noch heute das kostenlose Informationsmaterial der Fernlehrinstitute an. Entscheiden Sie in Ruhe von zu Hause aus, ob auch Sie demnächst als Erziehungsberater tätig sein möchten.
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